Ist die Gehaltsangabe in Stellenanzeigen bei Ihnen schon Realität? Wie transparent wird in Ihrem Unternehmen mit Gehältern umgegangen? Die Europäische Entgelttransparenzrichtlinie könnte bei diesem sensiblen Thema zukünftig Änderungen erforderlich machen. Denn sie zielt darauf ab, die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern durch mehr Transparenz zu reduzieren. In diesem Artikel nehmen wir diese Richtlinie genauer unter die Lupe und untersuchen ihre Konsequenzen für Arbeitgeber:innen.
Zunächst stellen wir Ihnen dabei die wichtigsten Inhalte der neuen Richtlinie vor und untersuchen, was sie für Unternehmen bedeutet. Anschließend diskutieren wir, warum viele Arbeitgeber diese Regelung als Herausforderung empfinden können und zeigen Ihnen, wie Sie die neuen Transparenzanforderungen nutzen können, um Ihre Arbeitgeberattraktivität zu steigern.
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DER EUROPÄISCHE WEG ZU MEHR GERECHTIGKEIT
Was europäisches Parlament und Rat im Mai 2023 beschlossen haben, wird sich im Juni 2026 auch in Deutschland auswirken. Die Europäische Entgelttransparenzrichtlinie zielt darauf ab, dass die Entlohnung unabhängig vom individuellen Verhandlungsgeschick und Geschlecht gerecht erfolgt. Männer verdienen in Europa im Durchschnitt noch immer 13 Prozent mehr als Frauen. In Österreich ist der Handlungsbedarf besonders groß, da der Lohnunterschied hier fast 19 Prozent beträgt.
KONSEQUENZEN FÜR SIE ALS ARBEITGEBER:IN
Was bedeutet das für Sie als Arbeitgeber:in?
GEHALTSSPANNEN IN STELLENANZEIGEN
Ab dem 7. Juni 2026 müssen Sie in Ihren Stellenanzeigen eine Gehaltsspanne angeben. Das Ziel dieser Maßnahme ist es, eine gerechtere Vergütung zu fördern. Durch diese Transparenz sollen Gehaltsunterschiede verringert und eine gerechtere Bezahlung am Arbeitsplatz sichergestellt werden.
RECHT AUF GEHALTSEINBLICK
Arbeitnehmende haben künftig das Recht zu erfahren, wie viel ihre Kolleginnen und Kollegen verdienen, die dieselbe oder eine ähnliche Arbeit ausüben – unabhängig von der Unternehmensgröße. Diese Regelung tritt ebenfalls 2026 in Kraft, und bis dahin haben die EU-Mitgliedstaaten Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.
Diese Veränderungen fordern von Ihnen als Arbeitgeber eine Anpassung und bieten gleichzeitig die Chance, eine gerechtere Arbeitswelt zu schaffen.
HERAUSFORDERUNGEN VON GEHALTSTRANSPARENZ
Viele Firmen behandeln ihre Gehaltsstrukturen als vertrauliche Informationen. Häufige Gründe dafür sind:
- Komplexität: Gehälter basieren auf Erfahrung, Qualifikationen und Leistung, was eine einheitliche Struktur schwierig macht.
- Mitarbeitendenkonflikte: Offenlegung kann Unzufriedenheit und Konflikte hervorrufen, wenn Unterschiede bei ähnlichen Positionen sichtbar werden.
- Wettbewerbsnachteil: Die Konkurrenz könnte die Infos nutzen, um Talente abzuwerben.
Daher zögern viele Unternehmen, ihre Gehaltsstrukturen offen zu legen, trotz der Vorteile, die eine solche Transparenz für Fairness und Gerechtigkeit im Unternehmen mit sich bringen kann.
VORTEILE VON GEHALTSTRANSPARENZ
- Vertrauensbildung: Gehaltstransparenz stärkt das Vertrauen Ihrer Mitarbeitenden in das Unternehmen. Wenn sie wissen, dass ihre Vergütung transparent und fair ist, fühlen sie sich gerecht behandelt. Dies führt zu einer positiven Arbeitsatmosphäre.
- Motivation und Mitarbeiterbindung: Eine transparente Gehaltsstruktur erhöht die Motivation und Bindung Ihrer Mitarbeitenden. Wenn sie wissen, dass sie fair entlohnt werden und ihre Gehälter mit denen ihrer Kolleg:innen vergleichen können, sind sie engagierter. Insofern kann die Gehaltstransparenz ein wichtiger Faktor für Sie als Arbeitgeber:in werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
- Chancengleichheit und Diversität: Transparente Gehaltsstrukturen fördern Chancengleichheit. Wenn Sie alle Mitarbeitenden unabhängig von Geschlecht, Ethnie oder anderen Faktoren fair behandeln, schaffen Sie eine diskriminierungsfreie Umgebung und fördern Vielfalt.
- Attraktivität für Bewerbende: Unternehmen mit transparenter Gehaltspolitik gelten als attraktive Arbeitgeber. Bewerbende wissen, dass die Vergütung fair und wettbewerbsfähig ist, was die Bewerbungsrate erhöht und qualifizierte Kandidat:innen anzieht. So profitieren Sie mit transparenten Gehältern bei der Mitarbeitergewinnung.
IHR STANDPUNKT
Wie Sie in diesem Artikel erfahren haben, wird eine transparente Gehaltspolitik für Unternehmen im Jahr 2026 verpflichtend. Kommunizieren Sie Ihre Gehälter bereits transparent und geben Gehaltsangaben in Stellenanzeigen an oder steht Ihrem Unternehmen noch eine umfassende Anpassung bevor? Falls Sie in Ihrem Unternehmen noch einen Weg zu einheitlichen Gehaltsstrukturen finden müssen, sollten Sie sich schon frühzeitig mit diesem Thema befassen. Denn so schaffen Sie beste Voraussetzungen, um die Änderung für sich als Chance im Rahmen des Arbeitgebermarketings zu nutzen.
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